Die ersten Löschausrüstungen
In der amtlichen Dorfbeschreibung von 1772 steht unter „Von den Feuer-Instrumenten":
„die Gemeine hat hierselbst eine große Feuerspritze mit Broitzen und Sonnenberg gemeinschaftlich. Ein jeder Hauswirth hat 1 ledernen Eymer und 1 Handspritze auch 1 Haken. bei der Spritze ist eine große Feuerleiter und 1 Feuerhaken"
Stellen Sie sich vor, sie arbeiten in einer solchen Eimerkette und müssen das Löschwasser schnell Behälter für Behälter weiter reichen oder als letzter Mann in dieser Kette, es im hohen Bogen in das Feuer schleudern. Stellen Sie sich weiter vor, dass jeder Behälter, den Sie in die Hand gedrückt bekommen, sich in Form, Gewicht und Lage der Griffe, wenn überhaupt vorhanden, vom vorherigen unterscheidet. Sie werden kaum in der Lage sein, jeden stets gefüllten Behälter, ohne Wasser zu verschütten und ohne den einen oder anderen Behälter zu verlieren, schnell weiter zu reichen, geschweige denn, das Wasser gezielt in das Feuer zu schleudern.
War die Entnahmestelle zu weit weg, oder waren zu wenige Leute da, die eine geschlossene Kette bilden konnten, oder waren zu wenig Löscheimer vorhanden, war das Gebäude schon verloren und man konnte es nur noch abbrennen lassen.
In Timmerlah besaß jeder Haushalt einen eigenen Eimer, wie im obigen Bild mit Namen und Hausnr. versehen.
In der Löschtaktik spielt der Löscheimer heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Er wird noch zum Befüllen der Kübelspritze oder der Saugleitung der Tragkraftspritze bei Ausfall der Entlüftungs-richtung oder zum Transportieren von Gegenstände verwendet.
Die Handspritzen („Hand Sprützen“ o. „Ströntjen“) waren einfache oder doppelte Stockspritzen.
„Die einfachen waren wie Fahrradluftpumpen konstruiert. Sie „...wurden in einen wassergefüllten Bottich gestellt, saugten sich durch Herausziehen des Kolbens voll und wurden dann auf den Brandherd gerichtert, wobei das Wasser durch kräftigen Kolbenstoß zielgerecht in die Flammen geschleudert wurde. ... Weit wirkungsvoller waren die „doppelten Strenzen“. Sie bestanden aus einem Standrohr, an das ein bewegliches Wenderohr angesetzt war. Die Strenze konnte im Wasser stehenbleiben. Der löschende Wasserstrahl kam stoßweise aus dem Rohr.“ (H.Günther u.a., 300 Jahre Brandschutz Rautheim, 1990, S.14)
Desweiteren wurden Einreißhaken „Feuer Hacken“ eingesetzt, um Bauteile und Wände einreißen zu können.