Künstliche Mineralfasern (KMF)
Zur Wärmedämmung wurden und werden oft Produkte aus künstlichen Mineralfasern - vorwiegend Glas- und Steinwolle-Dämmstoffe - verwendet. Gesundheitlich bedenklich sind die Fasern und Stäube, die bei der Verarbeitung oder Demontage künstlicher Mineralfasern freigesetzt werden. Eingeatmet können die Fasern und Stäube zu chronischen Entzündungen und Krebs führen. Die Faserstruktur ist allerdings weniger problematisch als bei Asbest.
Viele der vor 2000 verkauften und eingebauten Glas- und Steinwolle-Dämmstoffe geben besonders feine Fasern ab, die als krebserregend gelten. Bei ordnungsgemäßer Ausführung der Dämmung (wirksame Trennung der eingebauten Dämmstoffe vom Innenraum) wird jedoch nur ein geringes Gesundheitsrisiko für den Bewohner gesehen. Ein nachträglicher Ausbau der Dämmstoffe ist daher im Regelfall nicht notwendig und empfiehlt sich auch nicht, weil dadurch die Fasern erst recht freigesetzt werden.
Seit Juni 2000 dürfen in Deutschland ausschließlich Glas- und Steinwolle-Dämmstoffe verkauft und verwendet werden, die „frei von Krebsverdacht" sind. Für Dämmstoffe aus künstlichen Mineralfasern kann allerdings auch heute noch nicht endgültig Entwarnung gegeben werden. Auch die neuen Glas- und Steinwolle-Dämmstoffe können, vor allem bei der Verarbeitung, nach wie vor grobe Fasern freisetzen, die Augen, Haut und Schleimhäute reizen.
Tipps:
- Verbaute Glas- und Steinwolle-Dämmstoffe, besonders aus der Zeit vor 1995, sollten vorsorglich daraufhin kontrolliert werden, ob eine wirksame Abtrennung zum Innenraum besteht; gegebenenfalls ist diese nachträglich zu installieren.
- Sorgen Sie beim Umgang mit künstlichen Mineralfasern dafür, dass möglichst wenig Fasern und Staub freigesetzt werden.
- Schützen Sie sich beim Umgang mit Glas- und Steinwolle-Dämmstoffen vor den die Haut, Augen und Atemwege reizenden Fasern und besonders vor dem Staub. Benutzen Sie Handschuhe, Schutzkleidung (z. B. einen Einmalanzug) und eine P2-Staubmaske.
- Demontierte Dämmstoffe aus künstlichen Mineralfasern (alte Generation) dürfen nicht wieder verwendet werden. Sie müssen staubdicht verpackt werden und können auf Antrag bei der ALBA Braunschweig entsorgt werden.