Holzbalken vom 1178

© Stadt Braunschweig, Referat Stadtbild und Denkmalpflege

Quer unter den Steinen legten die Ausgrabungen einen 6 Meter langen Eichenbalken frei und neben ihm einen annähernd senkrecht stehenden Rundpflock. Anhand der Jahresringe des Holzes konnte mit der wissenschaftlichen Methode der Dendrochronologie das Alter des Balkens bestimmt werden: Der Baum, aus dem er stammte, wurde im Jahr 1178 gefällt und die Mauer sehr wahrscheinlich zur gleichen Zeit gebaut. Damit entstand sie unter der Regentschaft von Heinrich dem Löwen, der als Herzog von Sachsen zwischen 1142 und 1180 Braunschweig zu seinem Hauptsitz machte. Der archäologische Fund bestätigte  bisherige Erkenntnisse zur Stadtgeschichte, insbesondere zur Befestigung Teilstadt Hagen, die auf Heinrichs Veranlassung besiedelt wurde. 

Während der grob behauenen Balken auf der Innenseite der Mauer ein profiliertes Ende mit einem Zapfenloch zeigte, wies die deutlich kürzere Außenseite einen geraden Schnitt auf. Erhalten geblieben sind die mehr als 800 Jahre alten Holzteile, weil sie vollständig von Grundwasser umschlossen waren. Es kann angenommen werden, dass sie zu einer Hebevorrichtung gehörten, die beim Bau der Mauer verwendet wurde.

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