Mauerrest aus Rogenstein

Bei dem 2011 archäologisch freigelegten Stadtmauerfund handelte es sich um die untersten Schichten der Befestigung an der nördlichen Spitze des Stadtteils Hagen. Ein rechtwinklig abknickender Mauerschenkel bildete das Ende der Mauer. Er flankierte ursprünglich den Hauptlauf der Oker, der hier das Stadtgebiet Richtung Norden verließ.

Bei dem gefundenen Bruchsteinmaterial handelt es sich um sogenannten Rogenstein, benannt nach seinen kugelförmigen Bestandteilen, die an Fischeier (Rogen) erinnern. Abgebaut wurde dieser harte Kalkstein, der sich auch an anderen erhaltenen Bauten aus dem Mittelalter findet, am Braunschweiger Nußberg. Erkennen ließ sich bei den archäologischen Untersuchungen eine Mauerstärke von bis zu 1,60 Metern. Es handelte sich um sogenanntes Schalenmauerwerk mit einer inneren und äußeren Mauerseite aus größeren, in Kalkmörtel gesetzten Steinen. Die Mitte war mit kleinerem Material gefüllt. Das Steinmaterial wurde dokumentiert, zum Teil nummeriert und auf dem städtischen Bauhof eingelagert.

Zur ursprünglichen Höhe der Mauer und ihrem oberen Abschluss liegen keine Kenntnisse vor. Auf Grund der Mauerstärke und analog zu Mauerresten anderer Städte kann aber angenommen werden, dass sie mindestens 4,50 Meter hoch errichtet wurde. Vermutlich war sie oben zur Beobachtung und Verteidigung als Wehrgang ausgebildet. 

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