3. Preis Großer Hof - Beitrag 1013
Wohn- und KreativQuartier Großer Hof Braunschweig
Als Zeuge einer Jahrhunderte alten Stadtgeschichte ist das Quartier westlich der Kirche St. Andreas auf dem Weg, ein kreativer Wohn- und Lebensort im Herzen Braunschweigs zu werden. Geschichtsträchtige Stadtbausteine wie der Inselwallpark, die Alte Waage mit dem Wollmarkt und der Werder umfließen das Gebiet um den Großen Hof und zeichnen auch heute noch den historischen Stadtgrundriss nach. Gepaart mit Einzelbauwerken wie der Kirche St. Andreas sowie den Kemenaten an der Reichsstraße und dem Hagenmarkt besitzt das gesamte Areal das Potenzial, sich als abwechslungsreiches, lebendiges Quartier mitten in der Stadt zu entwickeln.
Leitidee
Die Entwicklung des Plangebietes zu einem zukunftsfähigen Quartier wird getragen von der Leitidee der Schaffung eines vielschichtigen Ortes mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Quartier ist einladend, bindet an die umgebenden Strukturen an und ist in die umgebende Bebauung eingebettet. Im Maßstab angemessen wird eine neue Adresse im Herzen der Stadt geschaffen. Als zentrale Zielsetzung für die Quartiersentwicklung gilt es, den standortprägenden Bestand aufzunehmen und die Stadt weiterzubauen.
Auf dem Grundriss der ehemaligen Markthalle fußend bietet das zentral gelegene neue Galeriegebäude mit seiner vielfältigen und multifunktionalen Nutzung im Herzen des neuen Quartiers einen neuen identitätsstiftenden Ort im Stadtgefüge. Mit der Fortführung der vorhandenen und städtebaulich herausgearbeiteten Blickachse auf die Kirche St. Andreas, die Liberei und die Alte Waage öffnet sich ein neuer verbindendender Stadtraum zwischen Neubau und Bestand: die Kulturgasse. Durch die bauliche Schließung der Blockrandbebauung an der Reichstraße/Kaiserstraße und der neuen Blockrandbebauung an der Reichstraße mit Anbindung an einen Werkhof mit Bestandsgebäuden wird die Kulturgasse städtebaulich herausgearbeitet, baulich gefasst und zum selbstverständlichen Bestandteil im Wegenetz der Stadt. Vorhandene Wegebezüge sowohl Nord-Süd als auch Ost-West-Richtung werden gestärkt und durch einen spannungsvollen Wechsel unterschiedlicher Stadträume thematisiert.
Zur Entwicklung eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Quartiers wird mit der neuen Mobilstation an der Wendenstraße der motorisierte Verkehr abgefangen und die Realisierung eines autoreduzierten Quartiers zwischen der Kirche St. Andreas und Galerie eröffnet.
Das urbane und durchgrünte, autoreduzierte, fußgänger- und fahrradfreundliche Quartier, mit kurzen Wegen und differenzierten Gebäudetypologien, bietet vielfältigen Raum für unterschiedliche Nutzungen und Orte der Begegnung in einer lebendigen Nachbarschaft.
Nutzungsvielfalt
Mit der neuen Galerie und dem Haus der Familie erhält das Planungsgebiet eine neue Prägung und Identifikationsort in zentraler Lage. Die Galerie mit Ausstellungsflächen und Café ist sowohl von der Kulturgasse als auch vom Quartierspark erschlossen und öffnet sich im Erdgeschoss durchlässig zum Stadtraum. Im südlichen Gebäudeteil schließen sich Räumlichkeiten für die Kreativwirtschaft an. Ateliers, ein urbanes Labor, Kunstwerkstätten und eine Kleinkunstbühne können sich hier ansiedeln.
Zum Quartierspark orientiert wird ein separater Empfangsbereich im Erdgeschoss angeboten, über den das Haus der Familie mit nutzungsbezogenen Räumen in den Obergeschossen erreicht werden kann. Ein in das Gebäudevolumen eingeschnittener Dachgarten im Obergeschoss bietet dem Haus der Familie einen halböffentlichen geschützten Außenraum, der für Kurse, Veranstaltungen und Feste genutzt werden. Im vis-a-vis kann ein Co-Working-Space entstehen. In den oberen Geschossen sind Wohnungen mit einem breitem Wohnungsmix für verschiedene Nutzungsansprüche geplant bzw. können loftartige Atelierwohnungen angeboten werden.
Die identitätsstiftenden Mauern der ehemaligen Markthalle werden erhalten und in die Gebäudekonzeption der Galerie integriert. Nach Osten weicht das neue Gebäudevolumen von den Mauern der Markthalle zurück, sodass Mauer-Patios als Freiluftgalerien entstehen, die beispielsweise von Künstlern genutzt und bespielt werden können oder auch als Freiluftatelier/ Werkhof im Übergang zum westlichen Werkhof dienen kann. Auf der Südseite der Galerie wird die freistehende Mauer in die Fassade der Erdgeschosszone integriert.
Mit der Schließung der Blockrandbebauungen zwischen der Reichsstraße und Litolffweg werden die vormals ungeklärten stadträumliche Bezüge geschärft und vervollständigt. Blick- und Wegebeziehungen werden herausgearbeitet und aufeinanderfolgende Raumtypologien entwickelt. Dabei werden die jeweiligen Verknüpfungen in Nord-Süd und Ost-West-Richtung akzentuiert und über das das neue Quartier hinaus gestärkt.
Die sich hier entwickelnde Kulturgasse wird beidseitig von einer viergeschossigen Bebauung gesäumt. Auf der Nordseite bildet sich die Wohnbebauung an der Reichstraße, die in der Erdgeschosszone eine vielfältige öffentliche Nutzung zur Belebung des Ortes anbietet. Ein Quartierstreff bildet hier den Treffpunkt im Quartier und wird durch umgebende Nutzungen wie Bistro, Waschsalon und Buchladen ergänzt.
In den Obergeschossen wir ein vielfältiger Wohnungsmix für unterschiedliche Nutzer angeboten. Mobilitätsräume in den Erdgeschosszonen stehen den Bewohnern zur Unterbringung von Fahrrädern, Lastenfahrrädern, Anhängern, Kinderwagen oder Mobilitätshilfen zur Verfügung.
Unter Berücksichtigung des prägenden Baumbestandes an der Reichstraße/ Einmündung Kulturgasse wird mit der Ausformung eines Gebäuderücksprungs diese städtebauliche Situation akzentuiert und das Entree in die Kulturgasse hervorgehoben. Hier entsteht ein öffentlicher Raum mit Aufenthalts- und Verweilqualitäten, der gleichzeitig einen angemessenen Vorbereich für den Eingang zur zweigruppigen Kita gewährleistet. Die Nutzflächen der Kita erstrecken sich im Erdgeschossbereich, der Außenspielbereich eröffnet sich im angrenzenden Innenhof im Übergang zu den gemeinschaftlich und privat genutzten Freiflächen der Hausbewohner. Die Innenhöfe erhalten eine differenzierte Freiraumgestaltung mit privaten Terrassen angrenzend an die Wohnungen im Erdgeschoss. Der überwiegende Innenhofbereich wird gemeinschaftlich genutzt und erhält Aufenthaltsmöglichkeiten und Spielflächen für unterschiedliche Altersgruppen.
Die südliche Bebauung der Kulturgasse bildet eine neue Blockrandbebauung, die in einem städtebaulichen Zusammenspiel mit dem Werkhof ihren Abschluss findet. In dieser Bebauung wird ein vielfältiger Wohnungsmix für unterschiedliche Nutzer- und Altersgruppen angeboten. Mobilitätsräume im Erdgeschoss ermöglichen auch hier das Abstellen von Fahrrädern und Lastenrädern. Der Innenhof ist für eine gemeinschaftliche Nutzung mit Verweilorten und Spielgeräten gestaltet und soll sich zu einem Begegnungsort für die Anwohner entwickeln. Erdgeschossige Mietergärten und Privatterrassen grenzen an die gemeinschaftlichen Flächen an.
Der sich anschließende Werkhof soll sich weiterhin als Ort der Kreativität und des Handwerks entwickeln. Angebote an Proberäumen, Ausstellungsflächen, einem Repaircafé, Gemeinschaftswerkräumen und Studios werden weiterhin erhalten und erweitert. Der im Bestand vorhandene nördlich angrenzende Gemeinschaftswerkraum wird um ein Geschoss für das Wohnen ergänzt, um zwischen den städtebaulichen Proportionen zwischen der nördlichen Wohnbebauung und dem Werkhof zu vermitteln.
Damit sich das neue KreativQuartier baulich in die vorhandene städtebauliche Situation im Herzen der Stadt einfügt, ist eine viergeschossige Bebauung vorgesehen. Die Ausbildung einer sich in den Bestand einfügenden Dachlandschaft fördert die Integration des neuen Quartiers und ist ein identitätsstiftendes städtebauliches Merkmal. Die Ausbildung von Satteldächern entspricht hier dem Ort. Mit einer differenzierten Gebäudestellung mit trauf- und giebelständigen Gebäuden wird ein spannendes und abwechslungsreiches Stadtbild unter Berücksichtigung eines harmonischen Einfügens der neuen Gebäude erzeugt. Das Galeriegebäude erhält eine Dachgestaltung mit Sheddächern. Diese bilden die gestalterische Ergänzung zu den umgebenden Satteldächern und ermöglichen eine ideale Belichtung der Innenräume.
Freiraum
Der nördlich des Galeriegebäudes liegende Quartierspark bildet das grüne Herz des gesamten Areals. Mit seinen weiten Wiesenflächen, die das Regenwasser sammeln können, und dem prachtvollen Baumbestand vermittelt er zum weiter nördlich gelegenen Inselwallpark. Das grüne Entree an der Kaiserstraße übernimmt dabei eine Trittsteinfunktion und greift die vegetative Gestaltung nebst Sitzmöblierung des Parks auf. Dieser bietet mit seinen durch üppige Pflanzungen geschützten Spielelementen und dem Treff am Wasser konsumfreie Erholungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen, ergänzt durch das gastronomische Angebot der Galerie.
Der Litolffweg wird als Mischverkehrsfläche ausgebildet, die ausschließlich für den Fuß- und Radverkehr nutzbar ist. Er wird durch Pflanz- und Strauchflächen gegliedert und durch eine Wasserspur, die an den ehemaligen Burgmühlengraben erinnert sowie die Gestaltung der Alten Waage aufgreift, akzentuiert. Eine Befahrung durch Pkw oder Lieferfahrzeuge ist lediglich von der Reichsstraße kommend bis zur Südfassade der Galerie möglich. Eine Markierung ermöglicht dabei den sicheren Übergang von der Passage an der Hagenmarkt-Kemenate in das Areal. Hier wird die vorhandene Stadtstruktur zu einem Werkhof mit Werkstätten, Repaircafé und Studios umgebaut. Der partiell gerahmte Hof erhält mit seiner hölzernen Werkbank eine robuste Sitz- und Tischkombination und weitere Verweilangebote unter Bäumen und Schirmen. Der nördlich gelegene ehemalige Schulhof wird zu einem grünen Wohnhof umgestaltet, in den die drei vorhandenen Bäume vollständig integriert werden.
Von Westen kommend empfängt ein Wasserspiel am Entree an der Liberei die Besucher/innen und Bewohner/innen und führt sie zum Eingang der Kita mit ihrer rückwertig gelegenen Außenfläche und durch die Kulturgasse bis zur Galerie bzw. dem Haus der Familie. Die Gasse erhält ein asymmetrisches Profil, das die Blickbeziehung zum Zugang des Neubaus unterstreicht. Während die Nordfassade des Wohngebäudes mit einer grünen Vorzone und Sitzmöglichkeiten ausgestattet wird, bietet die Südfassade der gewerblich genutzten Erdgeschosszone abwechslungsreiche Kommunikationsbereiche unter einem schattigen Baumdach, ergänzt durch ein warm leuchtendes Lichterdach. Je nach Nutzung bespielen ein Holzdeck, Sitzblöcke oder Auslegetische diesen Kulturtreff und schaffen einen Ort des vielfältigen sozialen Austauschs. Über den Litolffweg gelangt man weiter gen Osten bis zur Mobilitätsstation am Werder. Hier wird die Befahrung für Pkws zum Hagenhof gewährleistet, ohne die Aufenthaltsqualität an der Galerie negativ zu beeinflussen. Das Entree am Stadtblick wird durch eine artenreiche Baumpflanzung geprägt, die einerseits zum Quartierspark vermittelt und andererseits eine gestalterische Klammer zu den baumbestandenen Wiesen am Werder herstellt. Diese extensive Wiesenfläche bietet neben einigen Sitzmöglichkeiten zusätzlichen Raum für eine biodiverse Freiraumgestaltung und die Retention von Regenwasser.
Verkehr
Kurze Wege im Quartier, ein attraktives Rad- und Fußwegenetz, die ÖPNV-Anbindung an das Bus- und Straßenbahnnetz und ein gutes Car-/Bike-Sharing-System bilden die ideale Grundlage für ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Mobilitätskonzept. An der Wendenstraße bietet eine Mobilitätstation Raum für PKW-Stellplätze, Carsharing-Angebote, eine Fahrradstation mit E-Bike-Ausleihsystem sowie einen Fahrradladen und eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt. Die Mobilitätstation trägt wesentlich dazu bei, ein autoreduziertes Quartier mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität entstehen zu lassen.
Auf dem Dach der Mobilitätsstation entstehen öffentlich zugängliche Einheiten, ein Gym, die Rooftopbar „Stadtblick“. Der „Stadtblick“ ermöglicht den außergewöhnlichen Blick auf die umliegenden Kirchtürme von St. Andreas und St. Katharinen.
Die Mobilitätsstation hat neben der Unterbringung der Verkehre auch eine abschirmende Funktion. Die Gebäudeform und ihre Stellung schützt die Wohnbebauung an der Straße Werder vor den Lärmimmissionen, die durch die Straßenbahn und die Pkws an der Wendenstraße entstehen.
Die beiden neuen Wohngebäude an der Reichstraße erhalten jeweils eine Tiefgarage, welche nur unter den Gebäuden mit einer ergänzenden Tiefe von 5 m für die effiziente Anordnung geplant sind, sodass eine vollwertige Begrünung der Innenhöfe ermöglicht wird. Die Zufahrt erfolgt von der Reichstraße. Diese Tiefgaragen dienen der Unterbringung der Pkws der Bewohner der Gebäude. Ergänzt werden die Tiefgaragen durch Abstellflächen für Fahrräder und Lastenfahrräder.
Das Mobilitätskonzept ermöglicht einen autoreduzierten Bereich im direkten Umfeld der Galerie und in der Kulturgasse.
Nachhaltigkeit
Das neue KreativQuartier soll den Anforderungen an ökologische Nachhaltigkeit gerecht werden.
Das städtebauliche Konzept sieht einen möglichst geringen Versiegelungsgrad vor, der zur urbanen Dichte angemessen ist, die dieser innerstädtische Ort bedarf. Rad- und Fußwege sollen mit hellen Materialien hergestellt werden, um die Aufheizung zu minimieren. Die zahlreichen neuen Bäume sollen CO2 und Wasser speichern, Sauerstoff produzieren, Schatten spenden und mit ihrer Verdunstungskälte das Quartier kühlen. Über die vielfältigen Pflanzflächen soll die Biodiversität im Quartier gesteigert werden. Alle Gebäude können mit einer Fassadenbegrünung versehen werden. Im gesamten landschaftsarchitektonischen Konzept ist ein ganzheitliches Regenwassermanagementkonzept inkludiert, das den Prinzipien der Schwammstadt folgt. In Stadtpark und den Pflanzflächen in der Kulturgasse befinden sich dezentral angeordnete Versickerungsmulden, die das anfallende Regenwasser sammeln.
Die Neubauten sind in nachhaltiger Bauweise als Holz-Hybrid-Konstruktion konzipiert. Die gewählte Konstruktion mit hohem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen verfügt über eine sehr gute ökologische Bilanz insbesondere unter dem Gesichtspunkt der CO2-Speicherung und zeigt nachhaltig Verantwortung.
Die Dachflächen der Mobilitätstation werden als intensive Grünfläche ausgebildet, für das Haus der Familie wird ein Dachgarten mit Spiel- und Bewegungsflächen auf dem eingeschossigen Gebäudeteil hergerichtet. Zur Energiegewinnung werden die Dachflächen der Wohngebäude, der Mobilitätsstation und die Sheddächer des Galeriegebäudes mit Photovoltaikanlagen versehen.
Das neue Quartier wird an das vorhandene Fernwärmenetz angeschlossen.
Die Gesamtheit dieser klimaschonenden Maßnahmen trägt zur Verbesserung des Mikroklimas, zur Verhinderung der Bildung von Hitzeinseln sowie zur Klimaresilienz in dem neuen zukunftsgerichteten Quartier bei.
Beurteilung des Preisgerichts
Die Arbeit überzeugt durch die konsequente Bestätigung des „Großen Hofs“ als grüne Mitte des Quartiers und die Revitalisierung des Volumens der ehemaligen Markthalle als „Kreativbaustein“ mit dem Haus der Familie und der städtischen Galerie. Dieser zentrale Bereich wird in Ost-West wie in Nord- Süd-Richtung über angemessen dimensionierte Freiräume mit den angrenzenden Stadtquartieren verknüpft. An der Reichsstraße werden zwei gut proportionierte Blockstrukturen vorgeschlagen, von denen der nördliche die Kita mit ihrem geschützten Außenbereich im Blockinneren aufnimmt. Eine gelungene gestalterische Besonderheit bilden die vis-a-vis angeordneten, giebelständigen Baustrukturen am Westzugang zum Gebiet, die die Verfassenden als „Kulturgasse“ bezeichnen. Die markante Dachlandschaft wird aus den für die Wohngebäude vorgeschlagenen Satteldächern entwickelt und korrespondiert sehr gut mit der Sheddachformation des „Kreativbausteins“.
Der denkmalgeschützten Kemenate wird geschickt ein weiterer Baustein hinzugefügt, so dass hier, im Süden der Anlage, ein in sich geschlossener Werkhof mit eigener Maßstäblichkeit entsteht. Die Andienung des Penny Marktes und in Folge des Hagenhofes erscheint ausreichend dimensioniert und wird durch Heckenpflanzungen zoniert.
Die Zufahrt zum Hagenhof erfolgt von der Wendenstraße und wird durch die erhaltene Wandscheibe der ehemaligen Markthalle abgeschirmt. Die Distanz zwischen historischer Außenwand und Galerie ermöglicht den Erhalt der Mauerwerkswand an die geschickt geschützte Ausstellungspatios angelagert werden.
Die Außenanlagen sind kleinteilig und auf die jeweilige Nutzung bezogen, angemessen strukturiert und gestaltet.
Die Unterbringung der PKW-Stellplätze erfolgt in zwei Tiefgaragen an der Reichsstraße und in einem Mobility-HUB auf dem Werder. Diese Anordnung hält das Gebiet zwar weitgehend vom Fahrverkehr frei, allerdings wird vor allem die Dominanz des Baukörpers an der Wendenstraße sehr kontrovers diskutiert.
Insgesamt liegen die Kennwerte des Beitrages im mittleren Bereich aller Arbeiten. Der Entwurf stellt einen wertvollen Lösungsansatz zur gestellten Aufgabe dar, wenn auch die Frage nach der Unterbringung des ruhenden Verkehrs offenbleiben muss.