Naturschutzgebiet Braunschweiger Okeraue

Das Naturschutzgebiet „Braunschweiger Okeraue“ umfasst auf einer Größe von ca. 320 ha einen Teil des noch weitgehend naturnahen Unterlaufes der Oker einschließlich der Talaue und der angrenzenden Hangterrassen bzw. Binnendünen.

Naturnahe Auenlandschaft an der Oker bei Braunschweig© Stadt Braunschweig
Altarm der Oker mit Totholz© Stadt Braunschweig

Der hier noch stark mäandrierende Flusslauf der Oker mit den weitgehend unverbauten Ufern, den Altarmen und seinen noch periodisch eintretenden Überschwemmungen ist in Verbindung mit den trockenen und nährstoffarmen Standorten der Steilufer und Hangterrassen ein bedeutender Lebensraum für viele schutzbedürftige und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.

Überschwemmungsbereich entlang der Okeraue© Stadt Braunschweig

Der Flusslauf hat eine gute Wasserqualität und weist eine weitgehend natürliche Dynamik im Abflussgeschehen auf. Er ist insbesondere in den Wintermonaten, wenn die stehenden Gewässer der weiteren Umgebung zugefroren sind, ein wichtiges Rast- und Nahrungsbiotop für durchziehende Wasservogelarten. Typische Wintergäste sind Zwergtaucher, Schellente, Gänsesäger und Zwergsäger. In der übrigen Jahreszeit sind regelmäßig verschiedene Watvögel (Limikolen) wie Waldwasserläufer und Bekassinen sowie Pieper und Stelzen bei der Nahrungsaufnahme im Bereich der Flachwasserzonen zu beobachten, In den sandigen Ufern brüten u. a. Brandgänse und Eisvögel.

Sumpfdotterblume© J. Eickmann

Entlang der teilweise unbefestigten Steilufer, Abbruchkanten, Aufsandungen und Schlammablagerungen konnte sich eine typische Flussauenlandschaft mit Auenwäldern, Weichholzbeständen, Hochstaudenfluren und ausgedehnten Röhrichtflächen entwickeln. Diese Biotoptypen der Flussaue weisen hier noch ihre typische Artenzusammensetzung mit stabilen Populationen der für die jeweiligen Biotope charakteristischen Arten auf.

Eisvögel brüten in den Steilufern der Oker© J. Eickmann

Auf Grund der periodischen Überschwemmungen, der natürlich hohen Grundwasserstände und der staunassen Böden wird das Gebiet nahezu ausschließlich als Grünland mit unterschiedlicher Nutzungsintensität bewirtschaftet. Insbesondere die artenreichen Feucht- und Nasswiesen wie z. B. Sumpfdotterblumenwiesen sind von herausragender landesweiter Bedeutung. Sie stehen in vielfältiger Verbindung zu anderen Grünlandtypen, wodurch ein großer Artenreichtum ermöglicht wird. Von großer Bedeutung für den Naturschutz sind neben diesen Grünlandflächen und dem eigentlichem Flusslauf mit seiner großen Strukturvielfalt insbesondere die Altarme, Flutmulden, Röhrichte, Seggenrieder, Hochstaudenfluren, Gebüsche, Auenwaldreste und Einzelgehölze.

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