Ass 1 Willkens

Dorfrundgang Symbol© Heimatpfleger B.Aumann

Im Rahmen des "Beschilderten historischen Dorfrundgangs in Timmerlah" wurde ein Hinweisschild zu diesem und dem Nachbarhaus "Ass.2" entworfen.
Das Schild befindet sich an der Hausfassade des Hauses Timmerlahstr. 123.

Zum Hinweisschild kommen durch Anklicken des nachstehenden Links

Ursprünge

Ass.1 Willkens© Paln 1751 Wolfenbuetteler Staatsarchiv

Brinksitzerhof No. 1 .
In der Feldbeschreibung 1772 heisst es „Brinksitzer Heinrich Meier nune Heinrich Stolze“. Hier begann das Dorf die Zählung seiner Feuerstellen.
Fritz Willkens ein Sohn von Ferdinand Willkens (No. 57) heiratete (1860) die Erbin dieses Anwesens Luise Dorothea Neddermeyer. Von seinen Söhnen bekam Fritz das Geschäft, der durch einen unglücklichen Sturz von der Treppe im Schlüterschen Gasthause seinen Tod fand.
Dessen kinderlose Witwe, geb. Hopert aus Stiddien, wurde die Frau des Bruders Wilhelm und Mutter von 5 Jungen, von denen später 4 nach Amerika gingen. Alle sind leidlich angekommen, denn sonst würde der Vater, nachdem er seine Kinder besuchte, nicht zum zweiten Male (1930) zusammen mit seiner Frau hinübergefahren sein.

Ass.1 Willkens© Heimatpfleger Bernd Aumann

Ein anderer Sohn von Fritz Willkens wurde Lehrer und hatte infolge seiner pädagogischen Fähigkeiten die Ehre und den Vorzug, Leiter des evangelischen Waisenhauses St. BertaMariä Virginis zu werden. Eine rote Regierung, die den aufrechten und religiösen Mann als
Erzieher in ihrem Sinne nicht gebrauchen konnte, baute ihn ab und machte ihn wieder zum einfachen Lehrer, der heute noch im Dienst ist und an Der Mädchen-Mittelschule (Heinenstrasse) unterrichtet.

Der alte F. Willkens war auch lange Zeit Gemeinde-Einnehmer, ein Muster von Ordentlichkeit und Gewissenhaftigkeit. Mit dem Halbspänner Fritz Voges, der ihm ackerte, verband ihn eine aufrichtige Freundschaft, die aber bald in die Brüche gegangen wäre, als er beim Voges`schen Neubau nicht alle Tischlerarbeit haben sollte. In grosser Betrübnis brachte
die Familie der Tode der Mutter, die an einer unheilbaren Krankheit litt und deshalb Hand an sich legte.

Mietsleute sind hier der älteste Sohn des Amerikafahrers, verheiratet mit Emma, geb. Becker, der Tischler Robert Dettmer, Sohn des Gemeindedieners Hermann Dettmer, der noch jung schon in zweiter Ehe verheiratet ist und der Postpensionär Schütte mit seiner Haushälterin, der Witwe des im Kriege gefallenen Arbeiters Carl Frehe.

Von dem Amerikafahrer ist noch nachzutragen, das sein Geschäft den Mann nicht nährte. Langsam, zu besinnlich und wenig geschäftstüchtig, hatte er auch nicht die rechte Frau. Lange Jahre ist er zur Pianoforte-Fabrik von Grotrian gegangen, eine Arbeit bei der ihm sein musikalisches Empfinden zu statten kam, das schwindende Gehör aber zum Verhängnis
wurde und die Firma zwang, ganz abgesehen von dem Geschäftsgang, der immer schlechter wurde und zur Einschränkung des Betriebes drängte, ihn zu entlassen.

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