Festplätze
Sie finden im Rahmen des "Beschilderten historischen Dorfrundgangs in Timmerlah" an der Garage des Hauses Timmerlahstr. 111, was sich direkt am Weg zum Festplatz befindet, das Hinweisschild "Festplätze".
Am Ende des Artikels ist das Schild abgebildet.
Ursrünge
Durch die Flurbereinigung ca. 1870 entstand am östlichen Dorfrand ein langer, schmaler Feldstreifen, der am zurückgebauten Ostweg liegt. Sein tieferes Niveau zu den umliegenden Grundstücken zeugt heute noch davon, dass hier Grand (Kies) abgebaut wurde. Später wurde es u.a. zur Entsorgung von „Schlammpresse“ (nährstoffreiches Schlammwasser der Zuckerrübenwaschung) und als Weide genutzt. Im Laufe der Zeit entstand das heutige Niveau. Das spätere Brachland des Schlachters Plagge, „Baron“ genannt, wurde noch bis in die 1930iger Jahre als Karabinerschießplatz und weiterhin im Winter als Rodelparadies von Kindern genutzt. Anfang 1950 kaufte es die Gemeinde dem aus dem Krieg heimgekehrten Sohn des „Barons“ ab, um ihm den unternehmerischen Wiederanfang als Schlachter zu erleichtern. Jetzt wurde hier gespielt, gebolzt und ab ca. 1965 das Dorffest ausgetragen.
Früher fanden diese in der im 18 Jhd. gepflanzten Eichenallee im Timmerlaher Busch (seit 1974 Landschaftsschutzgebiet) statt. Die Allee ist auf die Timmerlaher Zwiebelturmkirche ausgerichtet. Es gab dort kein Fest ohne das berühmte Fahnenjagen. Das ganze Dorf zog mit dem berittenen Ochsen vorweg, dem Wagen mit den Jungfrauen und den berittenen Fahnenjägern hinaus. An solchen Tagen waren alle „gleich“, Knecht und Bauernsohn ritten zusammen. Bei den Wettkämpfen wurde im Galopp mit einer Lanze versucht, immer kleiner werdende Ringe zu stechen. Die Gewinner wurden als kleiner und großer König geehrt. In den 1950iger Jahren schlief der Brauch ein.